"Klar brauchen wir erneuerbare Energien". "Stoppt den Klimawandel". "Kein Strom aus Gas oder Kohle". "Schön sieht das aber nicht aus mit den Windrädern". "Und leise müssen sie sein. Sonst stören sie ja." "Ja nicht vor meiner Haustüre". "Aber muss es gerade im Altdorfer Wald sein?" "Wird dabei nicht Fauna und Flora im Alti ge- oder zerstört?"
"Wir wollen nicht mehr Geld für Energie ausgeben".
So oder so ähnlich hören sich die Gedanken und Argumente von vielen, wenn wir über Windräder diskutieren bzw. wenn es darum geht, dass im Altdorfer Wald knapp 40 Windenergieanlagen gebaut werden sollen.
Deswegen arbeitet der NABU eng mit den anderen Naturschutzverbänden BUND, LNV sowie der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz zusammen um den Prozess zu begleiten. Immer mit dem
Ziel eine naturverträgliche Energiewende zu schaffen.
Am 17.10. um 19:00 Uhr möchten wir unsere Mitglieder mit der Veranstaltung 'Windenergie im Altdorfer Wald' über den aktuellen Stand sowie unsere Ziele und Aktivitäten informieren. Dort wird dann auch ausgiebig über das Thema diskutiert. Die Veranstaltung findet im evangelischen Gemeindehaus in Weingarten statt.
Eine Anmeldung ist erforderlich unter
https://www.dialogforum-energie-natur.de/unser-angebot/veranstaltungen/veranstaltungsanmeldung-2/
In den Sommermonaten war ein Team von Studenten in unserem Auftrag im Alb-Donau Kreis und in Ulm unterwegs um für NABU Mitgliedschaften zu werben.
Sie waren sehr erfolgreich und so können wir insgesammt 1494 neue Mitglieder in unseren Reihen begrüßen. Einige haben signalisiert, dass sie sich gerne auch aktiv im Natuschutz engagieren möchten. Darüber freuen wir uns natürlich besonders.
Wenn sie noch nicht Mitglied sind,
können sie uns auch, gamz bequem , online beitreten
Wenn Sie gerne aktiv bei uns mitmachen wollen melden Sie sich einfach unter:
sabine.brandt@nabu-bw.de oder Tel.: 0176 47636052. Wir finden bestimmt eine passende Gruppe und Aufgabe für Sie.
Am 05.12.2023 wurde Martin Rösler, Vorsitzender des NABU Biberach und Kreisverbandsvorsitzender, zusammen mit Esther Franzen, Kreisverbandsvorsitzende des BUND, mit dem Ehrenamtspreis des Landkreises Biberach im Bereich Naturschutz ausgezeichnet.
Dabei wurde sein langjähriges Engagement in DBV und NABU sowie auch sein Wirken als Lehrer im Bereich Naturschutz gewürdigt.
Als langjähriges Mitglied im Naturschutzbund NABU hat sich Dr. Joachim Kieferle in vielfältiger Weise für den Naturschutz eingesetzt. 2002 hat er die Gruppe Riedlingen neu belebt und den Vorsitz übernommen. Dabei ist ihm der Spagat zwischen Naturschutz und der Förderung des Ländlichen Raums vorbildlich gelungen. Dank Dr. Joachim Kieferles Initiative gibt es heute Rad-Wanderrouten entlang der Donau, die ein intensives Naturerlebnis versprechen und zugleich ein Gewinn für die einheimische Wirtschaft sind. Mit im Boot waren der NABU-Landesverband und die Oberschwaben Tourismus GmbH. Gleiches gelang Dr. Kieferle beim Projekt „Lebendige Donau“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe, wo Naturerlebnispfade und ein Besucherzentrum realisiert werden konnten. In Riedlingen war er Impulsgeber zahlreicher Aktionen für eine attraktive, grüne und lebenswerte Stadt. Es ist ihm ein Leichtes, bei Menschen jeden Alters den Blick für die Schönheit und Vielfalt der heimischen Flora und Fauna zu schärfen und Verbündete für seine Vorhaben zu gewinnen.
|
Den Jahresrückblick der Gruppe Wilhelmsdorf finden Sie hier:
Im Ramen der Tauschbörse in Erbach halte ich am 30.04.2023 eine Vortrag zum Thema:
"Ein Garten für Tiere!"
Außerdem sind wir mit einem Stand mit Infomaterial vertreten.
Die Landesvertreterversammlung 2022 in Kornwestheim und wir haben den NABU Bezirk Allgäu-Donau-Oberschwaben vertreten!
Donnerstag, 02.März 2023, 19:30 Uhr
Online-Vortrag von Hans-Jochaim Bannier (Pomologen-Verein e.V. / Ökologische Züchtungsinitiative apfel:gut e.V.)
"Warum einzelne Gene die Probleme der Landwirtschaft nicht lösen können und warum wir statt dessen Vielfalt brauchen" - dargestellt am Beispiel des Apfels
(seiner Anbauprobleme u. seiner Züchtungsgeschichte)
Die neuen Gen-Techniken (wie CRISPR/Cas u.ä.) werden zur Zeit in den Medien vielfach als Wunderwaffe gegen alle ökologischen Probleme unserer Zeit gehypt, seien es Klimawandel, Dürrestress,
Pflanzenschutzmitteleinsatz oder Welternährung. Auch im Apfelanbau mit seinem hohen Verbrauch an Pflanzenschutzmitteln wird das "Einbauen" einzelner Resistenz-Gene per Gentechnik von
interessierter Seite als Lösungsansatz proklamiert.
In seinem Online-Vortrag untersucht Hans-Joachim Bannier, wie die großen Pflanzenschutz-Probleme im heutigen Apfelanbau entstanden sind, welche Wege und Irrwege die Züchtung eingeschlagen hat,
welche Züchter ökologisch nachhaltige Erfolge hatten und warum die gegenwärtige Züchtung mit ihrer Fixierung auf's Genom und auf einzelne Resistenz-Gene genau diese Nachhaltigkeit schuldig
bleibt.
Apfelzüchtung - Genom-fixiert oder ganzheitlich?
Durch den geschichtlich erweiterten Blickwinkel auf die Sortenentwicklung beim Apfel von 1800 bis heute sowie auf 150 Jahre Apfelzüchtung und ihre Prioritäten werden die tieferen Ursachen der
heutigen Anbauprobleme beim Apfel ebenso deutlich wie die falschen Narrative, mit denen interessierte Wissenschaftler heute die Notwendigkeit eines Gentechnik-Einsatzes begründen. Schlussendlich
soll es auch um die Frage gehen, wie eine ganzheitlich ökologisch ausgerichtete Züchtung aussehen sollte, warum biologische Vielfalt dabei eine Rolle spielt und warum sie in Sachen
Klimawandelanpassung weit nachhaltigere Lösungen liefern kann.
Der Referent:
Hans-Joachim Bannier betreut in seinem 'Obst-Arboretum Olderdissen' in Bielefeld (BIOLAND) ca. 400 Apfelsorten, von der ältesten deutschen Apfelsorte aus der Zeit des Mittelalters über die Sorten
des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zu den neuesten Züchtungssorten - und das ohne intensiven Pflanzenschutz. Die Tatsache, dass die historischen Sorten aus 8 Jahrhunderten in den
Streuobstbeständen in Deutschland noch in großer Zahl erhalten geblieben sind, ermöglicht es (anders als bei Gemüse- oder Getreidesorten) heute noch, die Sortenentwicklung und Züchtungsgeschichte
des Apfels noch minutiös nachzuzeichnen und zu dokumentieren, wie die Probleme des heutigen Apfelanbaus historisch entstanden sind. Seine Erkenntnisse über die Züchtungsgeschichte des Apfels hat
er 2011 in der Zeitschrift 'Erwerbsobstbau' publiziert ('Moderne Apfelzüchtung: Genetische Verarmung und Tendenzen zur Inzucht', DOI 10-1007/s10341-010-0113-4) und hat als Konsequenz daraus -
gemeinsam mit anderen Bio-Obstbauern - die ökologische Züchtungsinitiative apfel:gut e.V. mitgegründet.
Veranstalter: Bündnis für eine agrogetechnikfreie Region Ulm und regionales Bündnis für Artenvielfalt Ulm Unterstützer: AbL, Lokale Agenda Ulm 21, Ulmer Netz für eine andere
Welt
Dem Zoom-Meeting beitreten:
Der NABU Baden-Württemberg lädt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein:
Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/88466902769?pwd=b1pvb1JTU0pLcmo3QUpXUEFBZ3Zzdz09
Kenncode: 157676
Presseeinladung des NABU Ulm/Neu-Ulm
Sondervorführung „Vogelperspektiven“ am Donnerstag, 2. März 2023 um 19 Uhr im Obscura Ulm
Vogelperspektiven: Vogelwelt und ihr Schutz auf großer Kinoleinwand
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Redakteurinnen und Redakteure,
Ulm – Während der Himmel für sie keine Grenzen hat, wird ihr Lebensraum auf der Erde knapp: In den letzten 60 Jahren hat Deutschland fast die Hälfte seiner Vögel verloren. In „Vogelperspektiven“ wird das vielfältige Vogelleben in faszinierenden Bildern auf großer Kinoleinwand lebendig. Dabei behandelt der Film eine hochaktuelle Thematik: Vögel spüren als erste die Klimakatastrophe und zeigen uns die Defizite im Umgang mit der Natur. Der Film verdeutlicht, wie wichtig Vögel für die Erde, den Kreislauf der Natur und deshalb auch für die Menschheit sind.
In „Vogelperspektiven“ verschmelzen Dokumentar- und Naturfilm: Er öffnet die Augen für die Schönheit der Vögel und ihre Beobachtung, blickt dabei auch hinter die Kulissen der Umweltpolitik und zeigt beispielhafte Schutzprojekte. Regisseur Jörg Adolph (auch des Erfolgsfilms „Das geheime Leben der Bäume“) nimmt die Zuschauer und Zuschauerinnen mit auf eine emotionale und inspirierende Erkundungsreise und lässt sie Arten- und Naturschutz in Aktion erleben. Er begleitet den Ornithologen Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des bayerischen NABU-Partners LBV, auf seiner Mission zur Rettung der Vögel.
Wir laden Sie zur Sondervorführung von „Vogelperspektiven“ herzlich ein! Nach dem Film findet ein Bühnengespräch statt. LBV- und NABU-Aktive aus der Region werden Ihnen dann Fragen zum Vogelschutz hier vor Ort und zu ihrem Antrieb hinter dem oft zeitaufwendigen Naturschutzengagement beantworten. Als besonderen Gast werden wir Alf Pille, einen der beiden Geschäftsführer des LBV-Landesverbandes, begrüßen dürfen.
Wann: Do, 2. März 2023, 19 Uhr
Wo: Obscura-Kino in Ulm (im "Roxy", Schillerstraße 1
Weitere Infos zum Film:
Das Bündnis für Artenvielfalt, unser Zusammenschluss mit den anderen Naturschutzverbänden, veranstaltet auch in diesem Jahr eine Woche der Artenvielfalt. Ein bunter Mix aus digitalen und Präsensveranstaltungen! Dieses Jahr sind auch die Volkshochschulen in den Kreisen Biberach und Alb-Donau dabei!
Hier ist das Programm als Download:
Die Volkshochschulen streamen einige Vorträge auch direkt in ihre Räume, um es Interessierten zu ermöglichen die Vorträge gemeinsam anzuschauen und hinterher vor Ort zu diskutieren.
Welche VHS was zeigt finden Sie hier:
Vor der Bundestagswahl versprachen die Bundestagskandidatinnen und -kandidaten den Kontakt zu den Naturschutzverbänden zu halten.
Dr. Anja Reinalter MdB (Grüne) traf sich deshalb am 03.05.2022 zum erneuten Meinungsaustausch mit den Bezirksgeschäftsführerinnen der anerkannten Naturschutzverbände, Sabine Brandt (NABU) und Jana Slave (BUND). Zu Gast waren sie im NABU Naturschutzzentrum am Federsee bei Dr. Katrin Fritzsch. Es entspann sich eine intensive Diskussion über die Themen Klimawandel und Moorschutz, Erneuerbare Energien und Artenschutz sowie Flächenverbrauch. Die Naturschutzverbände kritisieren insbesondere den verschwenderischen Einsatz des §13 b Baugesetzbuch in vielen Kommunen in den Kreisen Biberach, Ravensburg und Alb-Donau für die schnelle Ausweisung von Baugebieten für Einfamilienhäuser ohne Umweltprüfung und Ausgleichsmaßnahmen. Auch beim Thema Umweltbildung an Schulen und Berufsschulen sowie Bewusstseinsbildung im Bereich umweltverträgliches Handeln, gerade bei jungen Erwachsenen, entstanden bei allen Gesprächspartnerinnen neue Denkanstöße.
Im Anschluss wurde vom Steg aus anhand der Pflege des Federseeriedes, Klima- und Artenschutz direkt vor Ort anschaulich thematisiert.
Der Rohrsee (Landkreis Ravensburg), ein in der letzten Kaltzeit in einem Toteisloch entstandenes Stillgewässer, ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Süddeutschlands. Er ist ein natürlicherweise makrophytenreiches, eutrophes Stillgewässer, das keinen natürlichen Abfluss aufweist, sondern nur über den Grundwasserkontakt entwässert. Eine Besonderheit ist, dass er genau auf der Europäischen Wasserscheide gelegen ist.
Er ist nicht nur für Zugvögel ein Rastgebiet von internationaler Bedeutung, sondern beherbergte auch lange Jahre eine landesweit bedeutende Brutkolonie des Schwarzhalstauchers. Doch schon Ende der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es einen deutlichen Einbruch des Bruterfolges des Schwarzhalstauchers. Der Bestand erholte sich, nachdem ein Berufsfischer, auch auf Anraten des Naturschutzes, einen Pachtvertrag für das Gewässer erhielt und den Hechtbestand deutlich reduzierte. Leider war dieser Erfolg nicht von Dauer und obwohl der Schwarzhalstaucher bekannt für stark schwankende Nachkommenzahlen ist, muss man seit 1997 den Rohrsee als Populationssenke ansehen.
In den letzten Jahren verschlechterte sich nicht nur der Zustand der Schwarzhalstaucherpopulation weiter, auch das Spektrum der anderen Brutvogelarten veränderte sich. Während Lachmöwen- und Schnatterentenbestände abnahmen, fanden Mittelmeermöwen geeignete Brutplätze und sie und Rohrweihen ausreichend Nahrung. Auch die Wasserqualität und damit der Bewuchs des Sees veränderten sich hin zu einem Gewässer mit deutlich weniger Makrophyten und dafür mit gelegentlichen Algenblüten.
Besonders die Veränderungen in der Vogelwelt wurden in den letzten Jahren von Ornithologen mehrfach thematisiert und immer wieder mit der Bewirtschaftung des Sees durch den Berufsfischer in Verbindung gebracht. Anfang 2019 wurde dann vom NABU ein Antrag auf Umweltinformation beim RP Tübingen gestellt, um Klarheit über die rechtlichen Grundlagen zu erlangen. Von den örtlichen Ornithologen, dem Bund Naturschutz Oberschwaben, gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Tübingen wurde die Situation dann intensiv bearbeitet. Dabei wurde nicht nur die fischereiliche Nutzung beleuchtet, in dem die ichthyologischen Gutachten der letzten Jahre zu Rate gezogen und die Beobachtungen der örtlichen Ornithologen ausgewertet wurden. Auch das veränderte Wasserregime durch die zunehmende Verschlammung, das veränderte Nahrungsangebot, die verschiedenen Prädatorengruppen (Raubfische, Vögel, Landsäugetiere) und deren Einfluss auf die Brutvogelpopulationen wurden diskutiert.
Diese Diskussionen mündeten in einem runden Tisch, an dem neben Experten der Naturschutzverbände und örtlichen Ornithologen, die Fachleute des RP aus Naturschutz und Fischerei, sowie der Berufsfischer teilnahmen. Diese verabredeten eine, mittlerweile unterschriebene und in Kraft getretene, Zusatzvereinbarung zum Fischereipachtvertrag die als Vorbereitung auf ein erweitertes Bewirtschaftungskonzept gilt. Ziel dieser Vereinbarung ist die Reduzierung des Raubfischbestandes. Dabei soll die Störung des Brutgeschäftes der Wasservögel möglichst gering ausfallen. Dazu wurden verschiedene Zonen im Gewässer festgelegt, die unterschiedlich befischt werden müssen. Sehr wichtig ist die zusätzliche Vereinbarung der engmaschigen Erfolgskontrolle durch die ortsansässigen Ornithologen und ggf. eine Anpassung der Maßnahmen.
Da der Rohrsee auch im gerade neuen Managementplan mit mehreren Maßnahmen und hoher Dringlichkeit aufgeführt ist, die auch einige der anderen negativen Auswirkungen auf die Schwarzhalstaucherpopulation verbessern könnten, hoffen wir auf einen Erfolg der ergriffenen Initiativen und auf eine baldige Erholung des Brutvogelbestandes. Dafür bitten wir um etwas Geduld!
Flächenfraß und Streuobstwiesenschutz waren die Themen in der Plattformsendung am 12.08.2021
Am Samstag, den 18.09.2021 bietet der NABU an verschiedenen Stellen Naturerlebnisse an.
Kreise Biberach, Ravensburg, Alb-Donau, Ulm – „Tour Natur“ heißt das Motto des NABU-Aktionstages in der Region. Einige NABU Gruppen in der Region veranstalten am 18.09.2021 einen gemeinsamen Aktiontag - die „Tour Natur“.
In Ulm führt eine rund 23km lange Radtour von der Friedrichsau aus an der Donau entlang bis zum Stausee Oberelchingen und wieder zurück. Sie fahren durch das Jagdgebiet des Eisvogels, an Amphibienteichen und der Reinzgraben-Fischaufstiegsanlage vorbei, tangieren das Wasserkraftwerk Böfinger Halde und den Pfuhler See und erreichen schließlich den Donaustausee Oberelchingen. Interessant sind dort die Maßnahmen des von der EU unterstützten LIFE-INADAR Projektes, die im Vergleich zum im bisherigen Verlauf stark kanalisierten Donau-Ufer zu einer großen ökologischen Aufwertung und Belebung führen. Unterwegs gibt es zahlreiche Beobachtungsmöglichkeiten für Wasservögel und Wasserfrösche. Die ebene und familientaugliche Strecke ist mit einem GTX-Track und zu markanten Stellen mit Kommentaren und Erläuterungen hinterlegt und kann mit dem Smartphone ganz einfach verfolgt werden.
Eine Donauradtour mit besonderen Ein- und Ausblicken bietet die Tour von Riedlingen nach Hundersingen. Im Rahmen des „Integrierten Donauprogrammes“ wurde hier seit 1990 viel für den Hochwasserschutz und den Naturschutz entwickelt. Zwischen Binzwangen und Hundersingen wurde die Donau auf fast 3km wieder in ihr ursprüngliches Bett verlegt. Auf den entstandenen Kiesbänken finden viele Vogelarten Nahrung und Spezialisten wie der Flussregenpfeifer Brutplätze. Zwischen Binzwangen und Riedlingen erstreckt sich dann der zweite große Renaturierungsabschnitt. Dr. Joachim Kieferle führt am 18.09. auf dieser Tour und gibt Einblicke und Infos zu den vorkommenden Arten und den Maßnahmen. Treffpunkt ist um 14:00 auf der Donauinsel. Die Rückkehr ist für 18:00 geplant.
Am Federseesteg befindet sich eine QR Code geführte Tour für Fußgänger, der Familien-Naturerlebnispfad. An 10 Stationen werden die Lebensräume Streuwiese, Schilf und See spielerisch und interaktiv vermittelt. Sie brauchen nur ein Smartphone.
In Hopferbach bei Bad Schussenried dreht sich alles um das Leben der Honigbiene. Auch hier werden Sie mittels QR Code geführt, benötigen also ein Smartphone. Hier werden an 9 Stationen Fragen beantwortet wie: Wie bauen Honigbienen ihre Waben, wie überwintern Honigbienen, aber auch, wie kommunizieren Honigbienen miteinander.
Ebenfalls in Hopferbach beginnt eine kleine aber feine Streuobsttour zu Fuß. Lernen sie die unterschiedlichen Apfelbäume kennen, deren Früchte unter dem Namen Streuobstliebe zu sortenreinen Apfelgeeles verarbeitet werden.
Die Tour rund um Weingarten heißt „Von Kiebitzen und Galgenvögeln“. Eine ca. 17km lange Tour führt über Staig, Mochenwangen und Baindt zurück nach Weingarten. Drei unterschiedliche Stationen laden zum Verweilen ein. Am 18.09 werden Sie an diesen Stationen zwischen 14:00 und 17:00 NABU Aktive kennenlernen, die ihnen die Natur näherbringen.
Die Tour Natur in Ravensburg startet am 18.09.21 um 10:00 Uhr an der Wendeplatte der Mühlbruckstraße (Hausnummer 31)Von dort geht es zum Wernerhof Wo die Veranstaltuing mit der Auszeichnung zum "Schwalben- und Mauerseglerfreundlichen Gebäude" startet. Im Anschluss führt diese TourNatur über mehrer Stationen entlang der Schussen, über den Serpentinenweg hoch zu den Streuobstwiesen von Ravensburg und dem Rahlenwald. Die NABU Tourenleiter vermitteln in kleinen Gruppen den Teilnehmenden, viele Informationen zum Artenreichtum und den wechselseitigen Beziehnungen zwischen Tier und Pflanze in der Kulturlandschaft Streuobstwiese. Die TourNatur Streuobstwiesenreise endet auf dem Demeterhof Rahlenhof,der Familie Schaaf, wo die Teilnehmenden zahlreiche Erkenntnisse über die Öko-Landwirtschaft erfahren werden. Die Teilnehmerzahl ist pandemiebedingt begrenzt! Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung per email unter: tournatur@nabu-ravensburg.de.
Der NABU Leutkirch lädt bei trockener Witterung am 18.09.21 zu Vogelbeobachtungen am Illerstausee Kardorf ein. Der Stausee ist als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für teils seltene Vogelarten von überregionaler Bedeutung. Zum Ausgleich für den Umbau der Staustufe wurden 2002 künstliche Inseln angelegt, auf denen die Vögel rasten und Nahrung suchen können. Der Staubetrieb hat wechselnde Wasserstände zur Folge, die insbesondere für Limikolen (Watvögel) interessant sind. Bei Niedrigwasser können über 200 Große Brachvögel und andere Arten beobachtet werden. Auch Wasservögel wie Enten, Gänse und Möwen sind zu sehen. An der Vogelbeobachtungsstation Schnall (nördlich von Lautrach) erwarten Sie:
14.00-16.00 Uhr: Wibke Wilmanns und Alfred Eisele, auch für Kinder geeignet
16.00-18.00 Uhr: Wolfgang Einsiedler und Markus Ege
Alle Touren finden Sie auf unserem GIM Portal: https://nabu-ado-tournatur.gim.guide/
Die Touren Ulm, Hopferbach, Riedlingen, Weingarten und Federsee können Sie auch an anderen Tagen fahren bzw. gehen und sich an der Natur freuen. Das Tourenportal soll ständig erweitert werden.
Die NABU Gruppen freuen sich über zahlreiche Naturinteressierte.
Mehr Infos unter: www.nabu-bezirk-ado.de
GIM-Karte: https://nabu-ado-tournatur.gim.guide/
Bilder: Hartmut Metzko, Willi Meyer, Dr. Joachim Kieferle, Matthias Groß, Max Dechant
Die Geschäftsführerinnen der örtlichen NABU und BUND Bezirke, Sabine Brandt und Jana Slave, treffen sich mit Bundestagskandidatinnen und -kandidaten
Um konstruktiven Austausch zu den Themen Klima- sowie Umwelt- und Naturschutz, soll es bei den Acht-Augen-Gesprächen der Bezirksgeschäftsführerinnen mit den Bundestagskandidatinnen und -kandidaten der größeren demokratischen Parteien für die Wahlkreise Ulm/Alb-Donau und Biberach gehen. Deshalb haben BUND und NABU in den Hermannsgarten nach Ulm sowie ins NABU-Heim in Laupheim geladen.
Obwohl für alle Parteien die gleichen Fragen die Grundlage der Gespräche bildeten, konnten sich die Gespräche, durch die offene Diskussionsstruktur in ganz unterschiedliche Richtungen entwickeln.
Erste Gesprächspartner waren in Ulm am 12.08.2021die Kandidaten der LINKEN.
Den Gesprächseinstieg bildete, wie in allen Gesprächen, die Frage nach den Prioritäten beim Klimaschutz. David Rizzotto und Rainer Schaaf verwiesen zuerst auf das Wahlprogramm der LINKEN, das der CO2-Reduzierung einen sehr großen Stellenwert zumisst. Dann kam das Gespräch aber sehr schnell auf die CO2-Bindung durch Aufforstung und darauf, dass aus Sicht der Kandidaten zu viel Wald für den Rohstoffabbau abgeholzt wird. Sie betonten, dass viele Bauprojekte, auch im Straßenbau in Zukunft nicht mehr realisiert werden sollten. Die Naturschutzverbände sehen das Thema Aufforstung differenzierter. Zwar bindet Wald viel CO2, dies gilt aber genauso für Moore oder Grünlandflächen. Eine Forcierung der Aufforstung geht immer zulasten des Offenlandes, das durch intensive Landwirtschaft und Bautätigkeiten schon massiv unter Druck steht.
Einigkeit herrschte zwischen Kandidaten und Naturschützerinnen beim Thema PV-Pflicht auf allen geeigneten Gebäuden. Dazu sollte es auch einfacher sein, Dachflächen zu verpachten. Auch die Wichtigkeit der Energieeinsparung durch Anpassung des Lebensstils wurde von allen ähnlich gesehen.
Umfangreiche Ideen konnte Herr Schaaf zum Thema Mobilität der Zukunft liefern. Neben Tempolimits von 100 auf Autobahnen, 70 auf Landstraße und 30 innerstädtisch, schlug er einen deutlichen Ausbau des ÖPNV auch im Nahverkehr und ein 365 € Jahres Ticket vor. vor. In einem späteren Schritt entwarf er auch die Vision eines Ruf-ÖPNV mit selbstfahrenden, wasserstoffbetriebenen Bussen, finanziert über eine Mobilitätsabgabe.
Ein weiteres Schwerpunktthema des Gespräches war der Artenschutz. Den Kandidaten der Linken geht das Insektenschutzgesetz nicht weit genug. Sie fordern eine deutliche Reduzierung des Pestizideinsatzes nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch bei der Bundesbahn. Außerdem befürworten sie die flächengebundene Tierhaltung sowie eine Veränderung der Förderpraxis hin zur Unterstützung kleinerer Tierbestände und Bioproduktion.
Eine schöne Schlussbemerkung von Herrn Rizzotto, die auch alle Naturschützerinnen und Naturschützer unterschreiben können:
Der Planet ist der Boss! Daran sollte sich Klima- und Umweltschutzpolitik orientieren.
Am 12.08.2021 haben die Geschäftsführerinnen von BUND und NABU auch mit den Bundestagskandidaten der FDP gesprochen, und zwar mit Alexander Kulitz, MdB (Wahlkreis Ulm) und Florian Hirt (Wahlkreis Biberach). Der Fokus bei diesem Gespräch lag auf den Themen Klimaschutz und Erneuerbare Energien.
In Sachen Klimaschutz setzt die FDP auf einen klaren CO2-Deckel. Um die CO2-Reduktionsziele zu erreichen soll der Handel mit Emissionszertifikaten entbürokratisiert werden, die Regulierung wird dem Markt überlassen. Es soll keine Mindestpreise für die Zertifikate geben, der Preis soll jedoch durch den zunehmenden Mangel durch den CO2-Deckel ansteigen. Durch Innovationsdruck und lokales Handeln sollen Firmen und Kommunen CO2 einsparen. Für die oder den Einzelne/n sollen dabei keine Zwänge entstehen. BUND und NABU dagegen sind sich einig, dass ein Mindest CO2-Preis jetzt sofort festgelegt und damit sofort wirken muss und nicht durch einen Emissionshandel auf Jahre verzögert werden darf!
Wichtig war es den FDP-Politikern, zu betonen, dass Deutschland das Klima nicht allein retten kann und auch an globalen Stellschrauben gedreht werden muss, wie z.B. dem Schutz und der Aufforstung von Mangrovenwäldern in Indonesien, die sehr viel CO2 speichern. Solche Maßnahmen seien obendrein besser finanzierbar als teure Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland. Auch für BUND und NABU ist globales Handeln im Klimaschutz wichtig, allerdings gehen die Naturschutzverbände davon aus, dass Deutschland eine größere Verantwortung trägt als andere Nationen. Die Pro-Kopf-CO2-Emissionen sind doppelt so hoch als der weltweite Durchschnitt, da sollte Deutschland, auch als Vorbild für andere Nationen voranschreiten.
Beim Klimaschutz sieht Florian Hirt (studiert Forstwirtschaft) den Wald als besonders wichtig an. Im Holz wird CO2 gespeichert, daher sei eine nachhaltige Forstwirtschaft essenziell. Es sollten standortgerechte Baumarten gepflanzt werden und neue, klimaresistente Arten ausprobiert werden.
Um dem Flächenverbrauch entgegen zu wirken setzt die FDP auf eine Reformation des Baurechts und des Denkmalschutzes. Überregulierungen, bspw. im Denkmalschutz müssen wegfallen, damit Innenverdichtung möglich wird. Damit sind BUND und NABU einverstanden, allerdings gehen diese Maßnahmen den Verbänden nicht weit genug. Eine sofortige Abschaffung des §13b BauGB und eine wirksame Reduzierung des Flächenneuverbrauches im Außenbereich wäre aus Naturschutzsicht essenziell.
Beim Thema Energie sieht die FDP besonders im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzelle große Potentiale, insgesamt setzt die FDP aber auf Technologieoffenheit. Ein klares Nein hat die FDP zu einer PV-Pflicht für alle Neubauten und sanierten Dächer, Gebote oder Verbote machen laut FDP keinen Sinn und verhindern Innovationen. Für BUND und NABU dagegen ist die PV-Pflicht ein wichtiger Schritt beim Ausbau der regenerativen Energien.
Beim Thema Energiemix sind sich die Umweltverbände und die FDP einig. Der Energiemix sollte sinnvoll gedacht werden, es muss beim Ausbau der Erneuerbaren Transparenz herrschen, sodass Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern erreicht wird. Windenergieanlagen sollten dort gebaut werden, wo es sinnvoll (windhöffig) und naturverträglich ist.
Umweltbildung an staatlichen Einrichtungen sieht auch die FDP als sinnvoll an und sollte laut Alexander Kulitz Landesaufgabe sein. Ohne das föderale System aufzugeben, sollte mehr Autonomie an einzelnen Schulen herrschen, um individuelleren Unterricht zu ermöglichen.
Insgesamt sehen BUND und NABU den Fokus der FDP auf die intrinsische Motivation und Selbstbestimmung von Einzelnen und Unternehmen kritisch. Bisher hat die intrinsische Motivation nicht ausgereicht, um ausreichenden Klimaschutz zu betreiben. Um die Erderwärmung einzudämmen wird es nach Meinung der Umweltverbände nicht ohne klare Vorgaben wie den CO2-Preis und Gebote wie eine PV-Pflicht gehen.
Am 16.08.2021 hatten die Geschäftsführerinnen von BUND und NABU sowie der Vorsitzende des BUND Kreisverbandes Ulm, Martin Denoix, die Bundestagskandidatin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für den Kreis Biberach, Dr. Anja Reinalter sowie den Kandidaten für den Kreis Ulm/Alb-Donau, Marcel Emmerich MdB zu Gast.
Leider konnte das Gespräch wetterbedingt nicht im Hermannsgarten stattfinden, sondern wurde in die Geschäftsstelle des BUND verlegt.
Die Einstiegsfrage nach den ersten konkreten Ideen zum Klimaschutz konnten die Gäste direkt mit dem gerade vorgestellten Klimaschutzsofortprogramm beantworten. In ihm ist ein Klimaschutzministerium mit Vetorecht, analog zum Vetorecht des Finanzministeriums, vorgesehen. Außerdem soll der Kohleausstieg beschleunigt und schon 2030 vollzogen werden. Die CO2-Bepreisung soll angehoben, die CO2 -Zertifikate der EU modifiziert werden und die Mehreinnahmen sollen den Bürgerinnen und Bürgern als Energiegeld zurückgegeben werden. Ideen, die die Naturschutzverbände ebenso positiv bewerten, wie die Aussage, dass Deutschland zwar alleine die Welt nicht retten kann, aber zum einen durch den eigenen hohen Energieverbrauch, andererseits auch durch eine Vorbildfunktion, in der Pflicht steht, die eigenen Klimaziele zu erreichen.
Zur Photovoltaikpflicht auf allen geeigneten Gebäuden äußern sich beide Gäste positiv, sie wollen die Verfahren beschleunigen und entbürokratisieren. Investiert werden soll außerdem in Forschung, Entwicklung und Installation von Energiespeichertechniken, um bisher übliche Abregelungen von Anlagen zur Energiegewinnung bei Überschussproduktionen zu vermeiden.
Die GRÜNEN bekennen sich, wie auch die Naturschutzverbände, zu einem Energiemix aus unterschiedlichen erneuerbaren Energiequellen. Sie sehen die Energie als die Währung der Zukunft.
Zusätzlich ist Energiesparen ein wichtiger Aspekt. So soll ein Mix aus Regeln, wie z.B. einem Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen, aber auch die Förderung der Eigeninitiative wie die finanzielle Unterstützung innovativer Ideen z.B. bei der Modifizierung der Beleuchtung, Effizienzsteigerungen bei Haushaltsgeräten usw. deutlich Energie einsparen.
Im nächsten Fragenbereich Landwirtschaft verweisen die GRÜNEN darauf, dass es mit der Zukunftskommission Landwirtschaft bereits ein sehr kompetentes und ausgewogenes Expertengremium gibt, dessen Vorschläge, im Falle einer grünen Regierungsbeteiligung, gehört und umgesetzt werden sollen. Zum Thema Gentechnik legen sich beide Gäste fest: Gentechnik gehört nicht auf den Teller. Gentechnik im medizinischen Bereich ist ausdrücklich nicht gemeint und wird unterstützt.
Auch zum letzten Punkt, dem Flächenverbrauch sind sich GRÜNE und Naturschutzverbände einig. Der sogenannte ‚Betonparagraf‘ 13b des Baugesetzbuches, der Baugebietsausweisungen ohne Umweltprüfung und Ausgleich ermöglicht und gerade in Oberschwaben zu einer weit überdurchschnittlichen Versiegelung in den letzten Jahren geführt hat und noch führt, gehört sofort zurückgenommen. Stattdessen setzen die GRÜNEN auf vereinfachte Regelungen im Emissionsschutz und Anreize zur Nachverdichtung sowie auf die Etablierung alternativer Wohnformen zum eingeschossigen Einfamilienhaus.
Am 23.08.2021 waren die Kandidaten der SPD, Jan Rothenbacher für den Kreis Ulm/Alb-Donau und Martin Gerster, MdB für den Kreis Biberach bei den Geschäftsführerinnen von BUND und NABU zu Gast.
Im NABU-Heim Laupheim entwickelte sich das Gespräch bei vegetarischen Pizzaschnecken vom Fleischkonsum über Klimaschutz und Mobilität bis hin zum Flächenverbrauch.
Äußerst positiv wurde von BUND und NABU aufgenommen, dass beide Politiker inzwischen auf Fleisch verzichten. Weniger Fleisch in der Ernährung trägt maßgeblich zum Klimaschutz bei. Zu Beginn des Gesprächs betonte Martin Gerster, dass derzeit viele verschiedene Krisen und Herausforderungen zusammenfallen. Dass durch die Corona-Krise die Digitalisierung stark vorangetrieben wurde und damit in Zukunft viele Flugreisen eingespart werden können, sehen SPD und Naturschutzverbände positiv. Die SPD betont, dass sie sich den Herausforderungen Klimaschutz und sozial-ökologische Wende progressiv stellen möchte. Deutschland muss globaler Vorreiter werden, da wir mit die höchsten CO2-Emissionen im internationalen Vergleich ausstoßen. Laut SPD liegen im Gebäudesektor (Sanierungen), in der Energieeffizienz und -einsparung und im Bereich Mobilität große Potentiale. Klimaschutz bedeutet nicht nur Verzicht, sondern auch neue Technologien, Know-How und damit Arbeitsplätze. Klimaschutz ist ein nicht vernachlässigbarer Wirtschaftsfaktor, wenn Deutschland hier global voranschreitet. Das können auch NABU und BUND unterschreiben.
Wichtig für die SPD ist die Bereitstellung von Haushaltsmitteln des Bundes für konkrete Projekte im Bereich Klimaschutz, bspw. die Renaturierung von Mooren oder die Aufwertung städtischer Grünzüge. Außerdem will die SPD den Ausbau von Solaranlagen so vorantreiben, dass in 5-8 Jahren auf allen Dächern bundesweit Sonnenstrom genutzt werden kann.
Im Bereich Mobilität kommt das Thema von SPD-Seite zunächst auf E-Autos. Die Ladeinfrastruktur soll ausgebaut werden, mittelfristig sollen 15 Mio. E-Autos auf deutschen Straßen fahren. Für BUND und NABU ist die alleinige Umstellung auf E-Mobilität keine Lösung. Bis E-Autos den CO2-Fußabdruck, der bei ihrer Produktion entsteht, „reinfahren“ vergeht viel Zeit. Außerdem ist der Abbau seltener Erden für die Batterien mit großen sozialen Problemen behaftet. Es ist eine echte Verkehrswende hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln nötig. Auf Nachfrage haben die Kandidaten der SPD aber auch dahingehend Lösungsvorschläge. Sie wollen sich für vernünftige ÖPNV-Verbindungen mit guter Taktung, kreative Lösungen wie Rufbusse und den schnellen Bau der Regio-S-Bahn einsetzen. Außerdem soll es ein landesweites 365 €-Ticket geben.
Beim Thema Landwirtschaft kann Jan Rothenbacher als Hobbyimker berichten, dass viele landwirtschaftliche Flächen ökologische Wüsten darstellen und Imker in der Stadt oft mehr Honig ernten als auf dem Land. BUND, NABU und SPD sind sich einig, dass die Agrarsubventionen hin zu einer ökologischeren Landwirtschaft ausgestaltet werden müssen. Es muss sich für LandwirtInnen lohnen, aktiv Naturschutz zu betreiben.
Für die Naturschutzverbände ist die fortschreitende Flächenversiegelung, insbesondere in den Kreisen Biberach und Alb-Donau mit großen Problemen wie Hochwasser, Zerstörung von Natur- und Landwirtschaftsflächen und lokaler Klimaerwärmung behaftet. Gegen den Flächenfraß will die SPD den §13b BauGB abschaffen und Kommunen mehr Spielraum hinsichtlich des Immissionsschutzes einräumen. Der verhindert nämlich oft die Bebauung von leerstehenden alten Hofstellen in den Ortskernen.
Die beiden Bundestagsabgeordneten und –Kandidaten der CDU, Ronja Kemmer und Joseph Rief waren am 26.08.2021 im NABU-Heim in Laupheim bei den beiden Bezirksgeschäftsführerinnen von BUND und NABU zu Gast.
Bei Kaffee und Kuchen ging es auch bei diesem Gespräch zuerst um den Klimawandel. Dabei war der Aufhänger ein ganz aktueller Fall, bei dem als Ausgleichsmaßnahme eine Streuwiese umgepflügt und mit einer Blühmischung eingesät werden soll. Diese sowohl ökologisch unsinnige als auch für den Klimaschutz kontraproduktive Maßnahme stieß bei allen Teilnehmenden auf Unverständnis. Daraus entwickelte sich ein Gespräch über den Klimaschutz in dem Frau Kemmer bestätigte, dass die CDU hinter den verabschiedeten Zielen Klimaneutralität bis 2045 und Reduktion der klimarelevanten Gase um 65 % (gegenüber 1990) bis 2030 steht. Diese Ziele sollen ambitioniert in der nächsten Legislaturperiode angegangen werden. Sie bezeichnet CO2 als die Währung der Zukunft.
Beide Gäste sehen allerdings in allen Bereichen des Klimaschutzes Zielkonflikte. Z.B. mit der Produktion auf landwirtschaftlichen Flächen, in der Tierhaltung, beim Ausbau der erneuerbaren Energien und mit der Industrie. Auch wenn die Gewichtungen der Probleme zwischen Naturschützerinnen und den KandidatInnen unterschiedlich bewertet werden, herrschte doch Einigkeit darüber, dass nur im Konsens mit allen Beteiligten Lösungen für die Zielkonflikte gefunden werden können.
Einen wichtigen Ansatzpunkt für Energieeinsparung und –gewinnung sieht die CDU im Gebäudesektor. Als Ansatzpunkte wurden neben der Unterstützung der Gebäudesanierung auch die Belegung aller vorhandenen, geeigneten Dachflächen mit Photovoltaik gesehen. Dabei verfolgt die CDU die Strategie Anreize zu setzen statt zu verbieten oder zu verpflichten.
Der nächste Themenbereich, über den angeregt diskutiert wurde war der Flächenverbrauch. Während Herr Rief den Entzug von landwirtschaftlichen Flächen aus der Nutzung durch Freiflächenphotovoltaik-Anlagen sehr kritisch sieht, da noch genügend andere Flächen vorhanden seien (wie Dächer, Parkplätze und ungenutzte Industriehallen) und sich am ehesten Agri-PV vorstellen kann, verteidigt er doch den Bauboom auf eben solchen landwirtschaftlich genutzten Flächen in der Region. Hier sieht er einen hohen Bedarf an Einfamilienhäusern für Fachkräfte. Mehrfamilienhäuser seien zwar erwünscht, aber auch künftig müsse der Bau von Einfamilienhäusern möglich bleiben. Es entspann sich eine lebhafte Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Neubaugebieten, die ausschließlich Einfamilienhäuser enthalten und über Konzepte zu, an den Wandel der Bedürfnisse angepassten Baugebieten. Während die Naturschutzverbände den §13b des Baugesetzbuches, der Ausweisungen von Baugebieten ohne Umweltprüfungen und Umweltausgleich erlaubt ablehnen, verweisen die CDU-Abgeordneten auf positive Effekte für die Natur durch Gartenanlagen in den Baugebieten. Auf den Hinweis der Naturschützerinnen, dass in den meisten Neubaugebieten allerdings nach dem Verbot von Schottergärten jetzt von Rasenrobotern getrimmte Grasflächen und Thuja-Hecken in Neubaugebieten vorherrschen - ökologisch fast ebenso fragwürdig - schlugen die Abgeordneten verbindliche Vorgaben und Kontrollmechanismen vor. Die Naturschutzverbände lehnen Ausgleichsmaßnahmen in Baugebieten wegen der bislang herrschenden ‚Nicht‘-Kontrollpraxis ab. Beim Thema Solarenergie stimmen BUND und NABU Herrn Rief zu, dass bereits versiegelte Flächen vorzugsweise mit Photovoltaikanlagen zugebaut werden sollten, dass aber diese Flächen für die Energiewende nicht ausreichen und deshalb auch Freiflächenanlagen nötig sein werden.
Einigkeit herrschte zwischen allen Beteiligten beim Thema Nachverdichtung in Gemeinden. Hier sollte es deutliche Entschärfungen beim Immissionsschutz geben, um auch in landwirtschaftlich geprägten Gemeinden eine Nachverdichtung und damit eine Belebung ihrer Ortskerne zu ermöglichen.
Im Themenbereich Landwirtschaft wies Herr Rief darauf hin, dass bei allen Maßnahmen ein Zusammendenken der Punkte Lebensmittelproduktion, Energiegewinnung, Klimaschutz, Pflege der Kulturlandschaft und Biodiversität wichtig sei. Gerade beim ersten Punkt treibt ihn die Sorge um, wie die Lebensmittelproduktion im Biolandbau effektiver gestaltet werden kann, um die Produktionsmengen vor Ort zu steigern. Diese ist besonders wichtig, um Importe von weniger naturfreundlich hergestellten Produkten aus dem Ausland zu verhindern. Einen Zielkonflikt sieht er in den Maßnahmen zur Extensivierung sowohl im Ackerbau als auch in der Tierhaltung, denn in seinen Augen gehen Extensivierung und Klimaschutz nicht zusammen.
Die Regionalgeschäftsführerinnen der Naturschutzverbände bedanken sich bei allen Kandidatinnen und Kandidaten für die offenen und interessanten Gespräche und hoffen auf eine Fortsetzung des Dialogs auch über den Wahlkampf hinaus.